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Stinkefinger  
Einleitung
 
Ich hatte zunächst überlegt, ob ich den folgenden Beitrag überhaupt schreiben soll. Denn im Grunde ist es nichts Ungewöhnliches, sondern für Internet-Verhältnisse ein alltäglicher Vorgang.
 
Wer sich rege und vor allem kritisch an Diskussionen beteiligt, macht früher oder später Bekanntschaft mit einem Administrator. Und wenn der unnachgiebig ist, dann ist man ruck zuck draußen. So weit also nichts Ungewöhnliches.
 
Was mich bewogen hat, meinen Beitrag doch noch zu schreiben, ist der Umstand, dass es sich hier um ein Forum für Senioren handelt. Denn insbesondere wer mit dem PC und dem Internet wenig Erfahrung hat, ist froh, wenn er endlich eine Gemeinschaft gefunden hat, in der er sich "zuhause" fühlt. Um so einschneidender ist es dann aber, wenn man dort plötzlich ausgeschlossen wird.
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Vorgeschichte
 
Auf Empfehlung (und mehrfaches Drängen *s*) eines Mitgliedes einer nicht mehr existierenden Community hatte ich mich vor Jahren in einem sogenannten "Forum für Senioren" registrieren lassen.
 
Meine anfänglichen Bedenken, ich würde mich eigentlich noch nicht zu den Senioren zählen, wurden mit dem Argument vom Tisch gefegt, ich solle den Begriff nicht als "alt", sondern als "lebenserfahren" interpretieren. Nun, da ich mich selber mitunter als sogenannter Senior-Engineer bezeichne, konnte ich das akzeptieren.
 
Es ging auch über ein Jahr gut. Ich beteiligte mich dort hauptsächlich beim Thema "Computer und Internet" und machte da so eine Art Support. Die Mitglieder lernten mit der Zeit meine, nach ihren eigenen Aussagen, geduldige, verständliche und kompetente Art zu schätzen, mit der ich versuchte, ihre Probleme in PC-Fragen zu lösen.
 
Natürlich gab es auch ein paar Platzhirsche, die dadurch ihre "Felle schwimmen" sahen, doch das war zunächst nicht mein Problem. Im Gegensatz zu Denen hatte ich schließlich keinerlei Ambitionen, auf diesem Wege zum Beispiel Frauen "anzubaggern". ;o)
 
 
Doch eines Tages war Schluss damit. Ich erdreistete mich nämlich, einen der anderen PC-"Helfer" als das zu betiteln, als was er sich stets zeigte, nämlich als Kotzbrocken. Okay, das gehört sich natürlich nicht und ist normalerweise auch absolut nicht meine Art, doch in diesem speziellen Fall schien es mir (und nicht nur mir!) durchaus angebracht, mal eine Ausnahme zu machen. Und prompt wurde ich (deswegen?) ohne jede Vorwarnung ausgesperrt.
 
 
Das Aussperren an sich ist insofern "in Ordnung", als dass es laut deren AGBs keinen rechtlichen Anspruch auf die Mitgliedschaft gibt.
Auch dass ich auf meine wiederholten durchaus höflichen diesbezüglichen Anfragen keinerlei(!) Antwort bekam, ist laut AGBs "in Ordnung", die da lauten, dass die Administration (dort aus unerfindlichen Gründen "Redaktion" genannt) keinerlei Rechenschaft für solche Maßnahmen schuldig ist.
 
Wie gesagt, rechtlich mag das durchaus in Ordnung sein. Aber auch moralisch? Geböte es nicht allein schon die Höflichkeit, Jemanden zumindest wissen zu lassen, warum er nicht mehr teilnehmen darf? In anderen Fällen hatte man Mitglieder, die sich weit mehr "zu Schulden" kommen ließen, lediglich ermahnt. Und im Falle einer Aussperrung gab man ihnen immerhin die Möglichkeit der Rechtfertigung mit Option auf eine neue Chance.
 
In meinem Fall allerdings hielt man es nicht mal für nötig, diesbezügliche Fragen der noch verbliebenen Mitglieder zu beantworten. Deren Bitten, meine Registrierung wieder zu aktivieren, blieben ebenfalls unbeantwortet. Das Thema wurde von der "Redaktion" totgeschwiegen. Behandelt man so seine Mitglieder!? Offensichtlich ist der Wunsch der Gemeinschaft dort bedeutungslos!?
 
Mittlerweile weiß ich übrigens, dass mein "Fall" kein Einzelfall ist, sondern dass es auch andere Mitglieder traf. Zum Teil sogar solche, die noch völlig neu dort waren, also noch gar keinen Anlass zur Kritik gaben. Verfolgungswahn eines Administrators, der hinter den neuen Namen gesperrte Mitglieder "fürchtete"?
 
Worauf ich eigentlich hinaus will?
 
Nun, ich habe auch heute noch Kontakt mit einigen Mitgliedern von damals, die es immer noch bedauern, auf meine PC-Hilfen im Forum verzichten zu müssen. Wenn ich direkt angesprochen werde, helfe ich zwar nach wie vor, doch nicht Jeder weiß, wie er mich erreichen kann.
 
Viele verstehen auch nicht, wieso Derjenige, der seinerzeit wohl der Auslöser für meine Sperrung war, sich mittlerweile wie ein Administrator gebärdet und Mitglieder öffentlich abkanzelt, deren Nasen ihm nicht zu passen scheinen, bzw. (im Falle von Frauen) die ihn haben abblitzen lassen (was mir mehrfach berichtet wurde). Solches Verhalten führt in seriösen Communitys eigentlich zum Ausschluss.
 
 
An sich könnte mir das alles ziemlich egal sein. Selbstherrliche Administratoren gibt es nun mal unzählige im Internet, und da ist es besser, man verzichtet auf die weitere Teilnahme, als sich unnötigem Stress auszusetzen.
 
Schade ist nur, dass es dort auch Mitglieder gibt, die von diesen Machenschaften noch(?) nichts wissen. Insbesondere, da es sich ja um ein Senioren-Forum handelt, kann man nun mal nicht davon ausgehen, dass Neulinge mit den oft rauen Sitten im Internet vertraut sind.
 
Schade ist allerdings auch, dass einige lieb gewordene Bekanntschaften mit der Zeit einschlafen werden, bzw. es bereits sind. So entscheidet also ein "Forengott" darüber, mit welchen Menschen man Umgang haben darf und mit welchen nicht. Das Interesse der Gemeinschaft wird brutal ignoriert.
 
Warnung!?
 
Aus den oben geschilderten Gründen möchte ich hiermit (nicht nur ahnungslosen Senioren) dringend davon abraten, sich zu sehr an eine einzige Community (Gemeinschaft, Forum, Chat,...) zu "binden". Eine Trennung (sei es durch Auschluss oder Schließung des Angebotes) fällt deutlich leichter, wenn man Alternativen hat.
 
Insbesondere kritische Mitglieder sollten übrigens bedenken, dass nicht nur die persönlichen Daten, sondern auch die auf der Internet-Seite der Gemeinschaft versendeten bzw. empfangenen privaten Mitteilungen bzw. E-Mails und auch die Dialoge in Chat-Räumen (auch in vermeintlich "geschlossenen"!) von Administratoren gelesen werden können (die natürlich das Gegenteil behaupten werden).
 
Es ist auch keine Seltenheit, dass Administratoren sich mitunter unter anderen Identitäten als ganz "normale" Mitglieder ausgeben. Das muss an sich nichts Schlechtes sein, kann aber halt auch leicht missbraucht werden.
 
Desweiteren darf man davon ausgehen, dass kommerzielle Unternehmen wohl höchst selten ihren Internet-Server völlig uneigennützig einer Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Im günstigsten Falle sehen sie es als Werbemittel an - im ungünstigsten Falle aber sammeln sie Daten, um damit Geschäfte zu machen.
 
All das geschieht im Forum für Senioren !?
 
Wieso? Habe ich das etwa behauptet? ;o)
 
Ich schildere lediglich meine Eindrücke und Erfahrungen. Jeder mag sich seine Meinung selber bilden. Ich empfehle allerdings, sich nicht zu sehr von der "Gunst" eines "Administrators" abhängig zu machen. Egal, ob's ein Bayer, Preuße oder Saarländer ist. ;o) Es gibt nämlich auch Gemeinschaften, in denen die "Schere im Kopf" nicht erforderlich ist.
 
In diesem Sinne...
 
..."Giovanni von der Lippe" :o)
 
Lippetal, 2005-06
 
PS: Eine Warnung, die nicht unmittelbar mit dem Thema zu tun hat, aber dennoch nicht aus der Luft gegriffen ist, möchte ich noch anfügen.
 
Es gibt immer wieder Menschen, die eine Niederlage nicht gut einstecken können. Mir geht's manchmal ähnlich, ansonsten hätte ich den obigen Beitrag wohl kaum geschrieben. ;o)
 
Doch es gibt auch Individuen, die in Ermangelung von Argumenten auf Vergeltung sinnen. Im Internet äußern sich solche Rachegelüste dann in oftmals rufschädigendster Weise.
 
Ich will es zwar nicht hoffen, kann aber auch nicht ausschließen, dass mein obiger Beitrag Jemanden dazu verleiten könnte, künftig im genannten Forum entsprechend aktiv zu werden. Das nur als Hinweis.

 
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